Samstag, 11. November 2017

Meine Bücher: Tagebuch eines Zombies

Das Buch im Amazon-Shop

Kurzbeschreibung

Das Ende der Welt, wie wir sie kennen. Die Horden der Zombies ziehen durch das Land und hinterlassen nichts als Verwüstung.
Martin ist einer von Ihnen. Es erwischte ihn bereits in den ersten Tagen der Apokalypse. Er wurde ein Teil von ihr. Zusammen mit seinen Leidensgenossen durchstreift er seitdem das Land. Der Hunger treibt ihn voran. Aber die Hoffnung, überdauert selbst den Tod.
Dies sind die Aufzeichnungen eines Untoten.



Entstehungsgeschichte

Zombies sind cool. In ihrer neuzeitlichen Variante der alles verschlingenden Fressmaschine werfen sie sich rücksichtlos der heilen Welt entgegen und repräsentieren alles primitive und brutale der Menschheit.
Aber was fühlt eine solche Kreatur?
Die übliche Antwort auf diese Frage lautet: Nichts. Zombie ist gleichbedeutend mit dem Tod. Eine leere Hülle ohne Verstand. Dies ist eine Antwort, die jegliche Art von Gewalt gegen diese armen Geschöpfe rechtfertigt, ja sogar geradezu herausfordert. Aber gleichzeitig verfügen die Betroffenen über erstaunliche Fähigkeiten. Sie können sich bewegen, sehen, hören, riechen, ja sogar Dinge erkennen (zumindest Futter). Das Gehirn funktioniert!
Wie der menschliche Verstand im Detail entsteht, ist derzeit bei weitem noch nicht endgültig geklärt. Klar ist allerdings, dass er sich nicht in einem abgegrenzten Areal unseres Gehirns befindet, er ist vielmehr das Resultat des Zusammenspiels aller Teile. Genaugenommen gibt es keine Grundlage für die Annahme, dass das Wesen eines Menschen durch die Zombifizierung verloren ist.
Die Grundidee eines intelligenten Zombies ist dabei nicht neu. Mir ging es allerdings darum, sie weder zu romantisieren noch als etwas Besseres/Schlechteres darzustellen. Sie sollten sein, was sie sind: Zutiefst traumatisierte Menschen, konfrontiert mit Überlebenden, die nicht weniger traumatische Erfahrungen gemacht haben.

Bevor ich mit diesem Buch anfing, machte ich eine Pause von fast vier Monaten. Nicht das mir die Ideen ausgegangen wären, es war mehr der Erfolg des Vorgängers. Die Logik drängte mich dazu, nochmal in die gleiche Science-Fiction-Kerbe zu schlagen, um dessen Erfolg auszubauen. Aber in mir sträubte sich alles dagegen. Ich wollte etwas Neues ausprobieren, über Menschen und ihre Gefühle schreiben, eine andere Erzählperspektive einnehmen, mal weg von den Aliens. Okay, Zombies sind kaum besser als Aliens, aber ich war der Meinung, dass diese Art von Story wesentlich interessanter zuschreiben ist, als eine bloße Fortsetzung.

Rezeption

Bei diesem Buch habe ich versucht wesentlich strukturierter zu arbeiten, um meine früheren Fehler zu vermeiden. Story und Charaktere waren von Beginn an wesentlich besser ausgearbeitet. Ich glaube, es liest sich daher auch wesentlich konsistenter als meine vorherigen Bücher.
Das Cover ist Mist. Es passt zwar zum Inhalt, aber den Sinn versteht der Leser erst, wenn er den Inhalt gelesen hat. Im Zombiebusiness braucht es mehr Blut, Tod und Zerstörung auf dem Cover.
Das Buch findet sicher seine Liebhaber, aber es wird bestimmt kein Knüller.

Fortsetzung

Vor mir liegt ein ganzer Stapel von Zetteln mit Ideen für eine Fortsetzung: »Der Weg eines Zombies«. Die Story spielt einige Jahre später, nach einem Konflikt zwischen Menschen und den erweckten Zombies. Die Zombies haben verloren. Doch die Überlebenden hüten ein Geheimnis, und um es zu finden, muss jemand die Straße der Toten bis zum Ende gehen.
Charaktere wie Martin, Hendrik und Zeus würden wieder mit dabei sein. Es juckt mir in den Fingern! Aber es wird wohl auch diesmal nichts werden. Doch wie heißt es so schön: Aufgeschoben ist nicht aufgehoben. 😁

Sonntag, 5. November 2017

Meine Bücher: Am Ende der Zeiten - Der letzte Stern

Das Buch im Amazon-Shop

Kurzbeschreibung

100 Billionen Jahre nach dem Urknall. Was mit Feuer begann, erstarrt in der eisigen Kälte eines expandierenden Universums. Die Sterne sind erloschen und schwarze Löcher saugen die erkalteten Überreste der einstigen Sternenreiche auf.
Nur ein letzter roter Zwergstern zieht seine einsamen Bahnen um das Zentrum der lokalen Gruppe. Die Reste des Lebens haben sich hier zusammengefunden und warten auf ihr Ende. Ihr Schicksal liegt in den Händen zweier Menschen.


Entstehungsgeschichte

Nachdem mein erstes Buch gnadenlos gefloppt war, stellte sich mir die Frage, ob ich überhaupt in der Lage bin, ein gutes Buch zu schreiben. Die Fakten sprachen gegen mich. Auf der anderen Seite hatte mir das Schreiben sehr viel Spaß gemacht und ich wollte nur ungern damit aufhören.
Ich fing einfach an, ohne Plan, ohne konkrete Storyline oder ausgearbeitete Charaktere. Die Grundidee basierte auf den Gedanken, dass unser Universum mit ca. 15 Milliarden Jahren noch geradezu lächerlich jung ist. Selbst in 100 Billionen Jahren  wird es noch Sterne und Planeten geben. Was wäre, wenn die Menschheit bis dahin überlebt hätte?
Ich setzte auf die Prämisse, dass der Mensch (und alle anderen biologischen Lebensformen) nur begrenzte Fähigkeiten zum Verständnis der Naturgesetze aufweist. Die Evolution bringt zwar erfolgreiche Baupläne hervor, aber keine Götter.
Allerdings könnten wir in der Lage sein, etwas zu erschaffen, dass sich weit über unseren Vorstellungshorizont hinaus entwickelt. Etwas das frei von all dem Ballast der natürlichen Evolution ist. Irgendwann bräuchte es uns nicht mehr. Es würde seine eigenen Ziele verfolgen, ohne uns dabei zu hassen.
Wie schon gesagt, als ich mit dem Schreiben anfing, kannte ich weder das Ende des Buches noch die Ziele der beteiligten Personen/Intelligenzen. Die wahre Natur der Wollons wurde mir selbst erst in der Mitte des Buches bewusst. Alles was mir einfiel, stopfte ich in die Zeilen hinein und ließ meiner Fantasie freien Lauf. Es war schön, zu schreiben, ohne sich an Erwartungen gebunden zu fühlen.

Rezeption

Das Buch kam überraschend gut an. Hier sind die Verkaufszahlen im Detail dargestellt. Ich hatte mit einigen Dutzend Lesern gerechnet, es wurden dann mehrere Tausend.
Im Durchschnitt gefällt es den Lesern. Ich vermute, dass das Szenario sowie auch einige der Ideen gut ankommen. Es ist eine relativ kurze, in sich geschlossene Geschichte mit einigen Twists am Ende. Mir selbst kommt das Buch vor, als wäre es aus den 70er oder 80er Jahren.
Aber es gibt auch kritische Stimmen, die zu Recht Schwächen in der Struktur bemängeln oder die Geschichte für nicht episch genug halten. Ja, das stimmt.

Fortsetzung

Ich habe ein gut ausgearbeitetes Skript für einen weiteren Teil der Geschichte. Der Titel wäre »Weltenträumer«. Die Ereignisse finden ca. 10.000 Jahre nach der Ankunft der Menschen auf dem Planeten statt. Die Gesellschaft der Menschen hat sich den Gegebenheiten angepasst, die Wollons planen das Ende der Welt und eine KI kämpft gegen ihre endgültige Vernichtung. Die perfekte Situation, um den ewigen Friedenswächter Jim ins Leben zurückzuholen.
Ich habe mit der Umsetzung bisher nicht begonnen. Ich hatte das Gefühl, damit lediglich dem Geld hinterherzuhecheln. Ich betrachte Schreiben nur als Hobby. Warum den Spaß daran, dem flüchtigen Erfolg opfern. Es gibt so viele andere gute Ideen!
Ganz schön blöd von mir ☺

Samstag, 4. November 2017

Meine Bücher: Die Splitter-Chroniken - Echos der Vergangenheit

Das Buch im Amazon-Shop.

Kurzbeschreibung

Es ist so einfach, eine Welt zu zerstören. Doch selbst dunkelste Erinnerungen werden irgendwann zu Legenden.

Abseits von Politik und Macht arbeitet der alternde Archäologe Wim in den abgelegenen Untergeschossen seines Clans. Eines Tages landet ein unscheinbares Artefakt auf seinem Schreibtisch. Der Schlüssel zur Vergangenheit und dem Geheimnis seines Volkes. Bedrängt von den Stimmen der Toten, nimmt Wim den Kampf gegen einen uralten Feind auf. Doch wem kann er glauben, wenn er nicht einmal sich selbst noch vertrauen kann?

Der Krieg geht weiter, auch wenn er längst vergessen wurde.


Entstehungsgeschichte

Was kommt dabei raus, wenn ein 18-jähriger Wehrpflichtiger 6 Monate an einem öden Schreibtisch bei der Bundeswehr sitzt?
In meinem Fall ein Konzept für eine Space Opera, die sich über 4 Zyklen mit je drei Bänden hinziehen sollte. Eine Geschichte, die sich über ca. 1,2 Milliarden Jahre hinzieht. Halt das übliche Zeug mit dem sich 18-jährige so beschäftigen.
In diesem Alter fehlte mir allerdings sowohl die Motivation als auch die notwendige Ausdauer, um solch eine Geschichte umzusetzen. Meine Zeit bei der Bundeswehr endete, ich begann zu studieren und meine Aufzeichnungen gingen im Laufe der Zeit verloren.
Tja, und dann entdeckte ich das Programmieren als Hobby. Angefangen mit recht simplen Algorithmen, wurden meine Programm schnell wesentlich komplexer und ich versuchte mich an Computerspielen. Und jedes Spiel braucht eine Story!
Über die Jahre hinweg programmierte ich eine Reihe von Spielen im Freewarebereich (siehe Bild 1 bis 4). Grundlage war stets eine Echtzeitumgebung mit Raumschlachten und der Eroberung von Planeten. Auch wenn es in den Spielen nicht direkt beschrieben ist, basierten die Szenarien im Grunde auf meinen ursprünglichen Ideen.
Die Spiele lassen sich noch heute im Internet finden, sind aber nur mit Emulatoren (z.B. DOSBox) für alte Betriebssysteme wie DOS und Win98.

Bild 1: Der erste Teil, Echtzeitstrategie mit simpler 2D Vektorgrafik programmiert auf einem 386er mit 33MHz

Bild 2: Der zweite Teil, Raumschlachten in Echtzeit in Kombination mit rundenbasierte Bodenkämpfen mit 2D-Grafiken, dafür brauchte es schon einen Pentium mit 70 MHz
Bild 3: Der dritte Teil bot bereits eine Mischung aus 2D-Grafiken und einfachen 3D-Modellen in einer Isometrischen Perspektive, auch hier liefen die Raumschlachten in Echtzeit ab, die hin und wieder für rundenbasierte Bodenkämpfe unterbrochen wurden.
Bild 4: Der vierte und letzte Teil, erneut eine Mischung aus 2D-Grafiken und 3D-Modellen, Raum- und Bodenkämpfe liefen gleichzeitig in Echtzeit ab und gingen nahtlos ineinander über. Die Planeten mussten zudem besiedelt und die Einheiten konnten flexibel zusammengebaut werden.
Mit dem Ende meines Studiums endete auch das Programmieren. Der Ernst des Lebens begann. Arbeiten gehen, Steuern zahlen, Hochzeit, Kinder und was einem noch alles so im Leben passiert. Aber die Story ließ mich nie wirklich los, alle paar Monate schlich sie sich zurück in meinen Kopf. Im Abstand von mehreren Jahren startete ich zwei erfolglose Versuche, die Geschichte zu Papier zu bringen. Alle endeten sie mit der Überzeugung, dass die Sache zu groß ist, eine völlige Zeitverschwendung. Es verfestigte sich bei mir der Glaube, dass das Schreiben von Büchern, einen Typus Mensch benötigt, der über außergewöhnliche Fähigkeiten und Ausdauer verfügt. Zumindest bis meine Schwester mit einem Kurs für Schriftstellerei anfing und ernsthaft begann, ein Buch zu schreiben.
Ich begann mich strukturierter mit der Sache auseinanderzusetzen. Die Homepage von Andreas Eschbach bietet zum Beispiel viele gute Tipps. Und so begann ich tatsächlich damit, mich Schritt für Schritt durch das Auf und Ab des Bücherschreibens zu quälen. Zwei Jahre lang dauert der Kampf mit mir selbst, in dem es streckenweise nur noch darum ging, die Sache nicht frustriert hinzuschmeißen. Aber ich habs geschafft!

Rezeption

Das Buch war ein Flop. Es fand in den ersten Monaten zirka 20 bis 30 Leser und verschwand anschließend in den Tiefen des Amazon-Shops. Hier sind die Verkaufszahlen des Buches im Detail dargestellt.
Das Cover war mittelmäßig, die anfängliche Beschreibung langweilig und das Buch selbst enthielt viele Fehler. Nach der Veröffentlichung machte ich zwei komplette Überarbeitungen, zum Teil auch inhaltlicher Natur. Heute bin ich mit dem Ergebnis relativ zufrieden. Aber es wird wohl auch in Zukunft kaum Beachtung finden.
Wenn ich nochmal anfangen könnte, dann würde ich mir als Erstling nicht eine solche Geschichte aussuchen. Schreiben ist ein stetiger Lernprozess, und hier ist eine Idee leider an meiner Amateurhaftigkeit verbrannt. Es hätte mehr draus werden können.

Fortsetzung

Es existiert eine grob ausgearbeitete Story für den zweiten Teil: »Die Welt aus Eis«. Die Handlung schließt sich direkt an den ersten Teil an und wird mit bekannten sowie neuen Figuren fortgesetzt. Das vorläufige Finale des Zyklus würde dann in einem dritten Teil stattfinden: »Der Kristallmond«.
Ob ich das jemals Schreiben werde, ist mehr als ungewiss. Es gibt so viele gute Ideen, die auf eine Chance warten. Warum den zweiten Teil einer Geschichte schreiben, von der schon den ersten Teil kaum einer gelesen hat? Aber wer weiß, alle paar Monate schleicht sich die Idee zurück in meinen Verstand 😏

Dienstag, 24. Oktober 2017

Kindle Unlimited: Exklusiv bei Amazon

Jeder angehende Hobbyautor trift früher oder später auf Kindle unlimited. Dieses verlockende Angebot von Amazon, sich exklusiv zu binden, um extra beworben zu werden und sein Buch verleihen zu können. Aber was bedeutet das eigentlich, und lohnt sich das wirklich? Meine persönlichen Erfahrungen und auch Einnahmen sind hier zusammengefasst.

Auf der einen Seite baut eine Ausleihe für den Kunden Hemmungen ab (er zahlt nicht direkt), zudem zählt sie in der Rangliste wie ein Verkauf. Andererseits geht einem mit der exklusiven Veröffentlichung über Amazon ca. 40% des E-Book-Marktes verloren (zumindest für 3 Monate).
Ob sich Kindle unlimited lohnt, ist vom Einzelfall abhängig. Und um diese Entscheidung treffen zu können, sollte man verstehen, was eigentlich dahinter steckt.

Preise und Tantiemen für E-Books

Die Tantiemen für E-Books betragen bei Amazon 35% bis zu einem Preis von 2.49 € bzw. 70% für einen Preis von 2.99 bis 9.99 €. Da der Buchpreis natürlich die Mehrwertsteuer beinhaltet, berechnen sich die Tantiemen wie folgt: Preis / 1,19 * 35% bzw. 70 %.
Aufgetragen über den Preis ergibt sich der Verlauf der Tantiemen wie in Bild 1 dargestellt.

Bild 1: Abhängigkeit der Tantiemen vom Verkaufspreis

Die Abbildung zeigt den enormen Sprung von 35% auf 70% zwischen 2.49 € und 2.99 €. Eine Verdopplung des Preises von 1.49 € auf 2.99 € führt zu einer Vervierfachung der Tantiemen. Über die Gründe für diese Festlegung lässt sich nur spekulieren. Ich persönlich glaube weniger an technische oder kostenrelevante Ursachen. Vermutlich schafft Amazon diesen Anreiz bewusst, um Autoren zu einem höheren Buchpreis zu motivieren, ohne gleichzeitig Niedrigpreise komplett auszuschließen. Und diese Strategie funktioniert!
In Bild 2 ist für eine Auswahl von E-Books aus dem Bereich Science Fiction die Verteilung der Preise dargestellt. Es gibt etliche Veröffentlichungen im Bereich 0.99 bis 1.49 €, dann klafft eine Lücke bis 2.99 €. Ab 5 € kommt praktisch nichts mehr.
Bild 2: Verteilungs der Preise von E-Books im der Kategorie Science Fiction (Beispiel)
Was Bild 2 nicht zeigt, ist, dass es etliche E-Books im Preisbereich um 10 € gibt. Dabei handelt es sich um Autoren, deren Verlage über genügend Marktmacht verfügen, um ihre Bücher in die Regale der Händler zu bringen. Das ist eine andere Liga, die ich hier mal ausblende.
Aber kommen wir zu den Ausleihungen.


Tantiemen für Ausleihungen über Kindle Unlimited

Die Tantiemen für eine Ausleihung berechnen sich aus der tatsächlich gelesenen Seitenzahl in KENP, multipliziert mit einem monatlich neu festgelegten Wert. Wird das Buch ausgeliehen aber nicht gelesen, gibt es auch kein Geld.
Der Verdienst pro gelesener Seite ergibt sich aus einer von Amazon festgelegten Geldmenge (mehrere Millionen Euro) dividiert durch die Anzahl aller gelesenen Seiten (Milliarden). Die Zahlen werden monatlich veröffentlich und können hier zusammengefasst nachgelesen werden.
Bild 3 zeigt den Verlauf der Tantiemen pro Seite über die letzten zwei Jahre, sie liegen bei ca. 0,3 Cent pro Seite.
Bild 3: Tantiemen pro gelesene Seite, 2015 bis 2017
Für Amazon stellen diese Tantiemen einen Balanceakt zwischen Gewinn, der Zufriedenheit der Autoren und dem Angebot für die Kunden da. Sinkt der Wert zu weit ab, kündigen die Autoren Kindle unlimited auf und die Attraktivität von Kindle unlimited für die Leser nimmt ab. Anderseits muss Amazon auch noch Geld verdienen.
In Bild 4 ist dargestellt, wie viele Seiten erforderlich sind, um 1 € zu verdienen. In 2016 wurde dieser Wert durch Amazon auf 300 bzw. 280 Seiten fixiert. Seit 2017 liegt er zwischen 300 und 350 Seiten. Wie sich der Wert in der Zukunft entwickeln wird, kann nur vermutet werden.
Bild 4: Erforderliche Anzahl von gelesenen Seiten für 1 € Tantiemen

Vergleich Verkauf vs. Ausleihe

Die Tantiemen bei Verkauf und Ausleihe basieren auf zwei völlig unterschiedlichen Konzepten. Abhängig vom Buch und der Preisgestaltung, bringt eine komplett gelesene Ausleihe höhere oder niedrigere Einkünfte als ein Verkauf. In Bild 5 wurde dies in Relation zu einer Auswahl an Büchern dargestellt.


Bild 5: Verkaufspreis über die Seitenzahl, Darstellung der Grenzlinie ab der die Tantiemen aus einem Verkauf die einer komplett gelesenen Ausleihe übersteigen
Abhängig von der Seitenzahl ergibt sich eine Trennlinie, unter dem eine Ausleihe mehr einbringt als ein Verkauf. Das kann soweit gehen, dass ein komplett gelesenes Buch mehr als das doppelte an Tantiemen einbringt. Ab einen Preis von 2.99 € ist allerdings ein Verkauf in der Regel einträglicher als die Ausleihe.

Mein persönliches Fazit lautet wie folgt:
Wer als Autor neu anfängt oder seine Bücher zu einem geringen Preis verkauft, der sollte auf jeden Fall Kindle unlimited nutzen. Es erzeugt Sichtbarkeit und lohnt sich finanziell. Wenn die Ausleihungen nach 6 bis 12 Monaten zurückgehen, ist Kindle unlimited problemlos kündbar und andere Anbieter von E-Books stehen dem Autor immer noch offen.
Ein erfahrener Autor mit einer breiten Leserschaft, der seine Bücher problemlos für 2.99 € oder mehr verkaufen kann, dem bringt Kindle unlimited eigentlich wenig. Er erreicht zwar ebenfalls mehr Sichtbarkeit aber zu Lasten der Tantiemen. Und da ich selber mal Nutzer von Kindle unlimited war, weiß ich: Wenn jemand ein Buch wirklich will, dann kauft er sich das, auch wenn er stattdessen hundert andere Bücher kostenfrei ausleihen könnte. Vermutlich eignet sich Kindle unlimited in dem Fall eher, um Leser mit der Ausleihe des ersten Teils einer Serie, zum Kauf der anderen Teile zu motivieren.

Alle Darstellungen zeigen natürlich nur einen winzigen Ausschnitt eines riesigen Marktes und sind deshalb mit Vorbehalt zu bewerten.

Mittwoch, 18. Oktober 2017

Was verdiene ich als Hobbyautor über Amazon?


Wenn es ums Selfpublishing und Amazon geht, dann geht es häufig auch ums Geld. Was erwartet einen angehenden Autor? Wieviel lässt sich mit damit verdienen? Lohnt sich kindle unlimited?

Die meisten Artikel verlieren sich diesbezüglich in belanglosen Phrasen. Die wenigsten Autoren rücken mit konkreten Zahlen raus. Und genau das möchte ich an dieser Stelle ändern. Im folgendem werde ich für zwei Bücher detailliert zeigen, wieviel ich womit verdient habe. Im Fokus stehen dabei die drei typischen Vertriebswege bei Amazon:

·         E-Book

·         Gelesene Seiten durch Ausleihungen bei kindle unlimited und Amazon Prime

·         Paperback / Taschenbuch

Hinsichtlich der Anzahl der Ausleihungen basieren meine Angaben auf einer Schätzung. Die Zahlen sind aus den Einnahmen abgeleitet und gehen davon aus, dass jedes Buch komplett bei 0,00286 €/Seite gelesen wurde.  


Das Buch „Die Splitter-Chroniken“ stellt mein Erstlingswerk dar. Das folgende Bild zeigt die Einnahmen innerhalb der ersten fünf Monate nach der Veröffentlichung.

Bild 1: Einnahmen nach Vertriebsweg, Mai bis September 2016 "Die Splitter-Chroniken"

Der Blick auf die Einnahmen ergibt ein äußerst ernüchterndes Bild. Die Verkäufe aus E-Books und des Paperbacks waren mit ca. 2 € praktisch zu vernachlässigen. Einzig die Einnahmen durch Ausleihungen erreichten ein nennenswertes Maß. Bereits im vierten Monat nach der Veröffentlichung sanken allerdings auch diese massiv ab. Ein Schicksal, dass sich mein Buch mit vielen Veröffentlichungen von Hobbyautoren teilt.
Die Gründe dafür sind vielfältig:

·         Kein kreativer Eyecatcher, die Idee in einem Satz fehlt

·         Cover und Buchbeschreibung waren vergleichsweise langweilig

·         Ineffektive Werbung bzw. ungenügende Maßnahmen zur Erhöhung der Sichtbarkeit

·         Inhaltliche Schwächen

·         Und weitere …

Kurz zusammengefasst, weder die Präsentation noch der Inhalt des Buches überzeugte potentielle Kunden. Ich habe das Buch mehrfach überarbeitet, um diese Schwächen etwas abzumildern. Aber insbesondere der erste Punkt auf meiner Liste, lässt sich nur schwer beheben. Es fehlt die Idee, die einen Leser innerhalb der ersten drei Sekunden fesselt und neugierig macht.

Bemerkenswert ist die Menge an Ausleihungen nach der Veröffentlichung. Die Möglichkeit der Ausleihe ohne zusätzliche Kosten, ermutig anscheinend Leser dazu, in ein Buch zweifelhaften Inhaltes zumindest mal hineinzuschnuppern. Was gerade bei neuen Büchern und unbekannten Autoren sehr wertvolles Feedback bringt.

Allerdings gilt es ebenfalls anzumerken, dass ein Buch mit solch geringen Verkaufszahlen schnell in den digitalen Abgründen von Amazons Datenbank verschwindet. Wenn so etwas passiert, kann ich dem Autor nur empfehlen, sich der Realität zu stellen. Weder Amazon noch die Kunden sind am Misserfolg Schuld. Analysiert die Ursachen, findet heraus wo die Fehler liegen und macht es besser!

Aber die Story der Splitter-Chroniken ist noch nicht vorbei. Ich veröffentlichte ein zweites Buch. Was dann passierte ist im folgenden Bild dargestellt.

Bild 2: Einnahmen nach Vertriebsweg, Mai 2016 bis Oktober 2017 "Die Splitter-Chroniken" 
Die Veröffentlichung eines zweiten (wesentlich erfolgreicheren) Buches im Oktober 2016, zog die Verkaufszahlen meines Erstlings hinter sich her. Circa jeder zehnte Käufer meines zweiten Buches kaufte sich ebenfalls mein Erstes. Erneut übertreffen die Einnahmen aus der Ausleihe die Verkäufe bei weitem: Die beste Werbung für ein Buch, ist ein zweites Buch.

Hinsichtlich der reinen Stückzahlen gleicht sich das Verhältnis zwischen Verkauf und Ausleihe weitgehend an, siehe Bild 3.  

Bild 3: Verkaufszahlen nach Vertriebsweg, Mai 2016 bis Oktober 2017 "Die Splitter-Chroniken"

Aber kommen wir zu dem Werk, das diesen revitalisierenden Effekt auf die Verkaufszahlen verursacht hat.
Am Ende der Zeiten - Der letzte Stern

Der Erfolg dieses Buches hat mich sehr überrascht. Nach dem Misserfolg des ersten, hatte ich mit vielleicht 30 bis 50 Lesern gerechnet. Es wurden dann einige Tausend.

Die Einnahmen ab der Veröffentlichung sind in Bild 4 dargestellt. Ausgehend vom ersten Monat nach der Veröffentlichung, stiegen die Einnahmen erst stark an, verharrten anschließend für 3 Monate auf einem stabilen Niveau und fielen anschließend wieder steil ab. Die Verkäufe an Taschenbüchern zogen erst etliche Monate später nach und verblieben auf einem niedrigen Niveau.

 
Bild 4: Einnahmen nach Vertriebsweg, Oktober 2016 bis Oktober 2017 "Am Ende der Zeiten"
Bild 4 ist ein schönes Beispiel für den Lebenszyklus eines E-Books. Es schießt nach oben und landet nach einigen Monaten wieder am Boden. Ein Zyklus, den ich auch bei Büchern anderer Autoren beobachten konnte. Nach ca. 6 Monaten war der „Hype“ vorbei.

Interessant ist auch der Verlauf der Einnahmen aus dem Taschenbuch. Die Verkaufszahlen ziehen erst wesentlich später nach. Dies hat auf jeden Fall mit dem vergleichsweise hohen Preis zu tun. Auch der psychologische Effekt des enormen Preisunterschieds zwischen E-Book und Taschenbuch wäre zu berücksichtigen. Erst eine relativ hohe Zahl an positiven Rezensionen konnte diese Hemmschwelle bei einigen wenigen Lesern überwinden.

Bezüglich der Verkaufszahlen stellte das E-Book den größten Anteil dar, siehe Bild 5.


Bild 5: Verkaufszahlen nach Vertriebsweg, Oktober 2016 bis Oktober 2017 "Am Ende der Zeiten"

Worin liegen die Gründe für diesen temporären Erfolg?


Da ich weder besondere Werbeaktionen noch ein professionelles Cover vorzuweisen habe, liegt die Ursache woanders. Gemäß den Rezensionen gefällt den Lesern der Inhalt (zumindest im Durchschnitt). Die Geschichte verfügt zudem über eine schnell zu erfassende Grundidee, die den potentiellen Leser neugierig macht und das Buch von anderen Werken abgrenzt.

Prime Reading

Eines Tages bekam ich von Amazon eine E-Mail, ob ich damit einverstanden bin, mein Buch „Am Ende der Zeiten“ für drei Monate in das Programm Prime Reading aufzunehmen. Das heißt, jeder Amazon Primekunde kann sich mein Buch kostenfrei runterladen und durchlesen. Im Ausgleich wurden mir für diese Zeit 200 € angeboten.

Zu diesem Zeitpunkt habe ich mit dem E-Book ca. 60 € im Monat verdient. Somit stellte das Angebot von 200 € für drei Monate einen durchaus fairen Deal dar. Zudem stand die Veröffentlichung meines dritten Buches bevor, daher kam mir der zusätzliche Werbeeffekt sehr entgegen.

Welche Auswirkungen hatte Prime Reading?

Die Anzahl der Downloads im Rahmen von Prime Reading gibt Amazon nicht an. Allerdings wirken sie sich direkt auf das Ranking aus. Ein Blick auf die Seite des Booktrackers Novalrank zeigt den in Bild 6 dargestellten Verlauf.


Bild 6: Amazon Rank, E-Book "Am Ende der Zeiten", www.novalrank.com/asin/B01M72E77I, 18.10.2017
Mit der Aufnahme meines Buches in Prime Reading stieg der Rang von ca. 10.000 auf ein Niveau zwischen 1.500 und 2.500. Dieser Rang entspricht ca. 10 bis 20 neuen Lesern pro Tag. Hochgerechnet auf einen Monat würde diese Anzahl ansonsten zwischen 300 und 400 € an Einnahmen bedeuten. Also deutlich mehr als die 200 € die Amazon mir für drei Monate bezahlt.

Lohnt sich Prime Reading?

Aus meiner Sicht würde ich diese Frage mit Ja beantworten. Ohne Prime Reading hätte ich diese zusätzlichen Leser gar nicht erreicht. Und indirekt werden meine anderen zwei Veröffentlichungen durch den Werbeeffekt profitieren. Leider liegen mir die diesbezüglichen Zahlen noch nicht vor.

Schlussfolgerungen

Die von mir gezeigten Beispiele stellen lediglich Einzelfälle in einem riesigen, hochdynamischen Markt dar. Daher sind alle Aussagen mit Vorsicht zu genießen und nur begrenzt zu verallgemeinern.

Ein E-Book hat einen deutlich begrenzten Lebenszyklus. Je nachdem wie gut das Buch ankommt, kann dieser sehr kurz oder entsprechend länger sein. Ich würde ihn auf 3 bis 12 Monate schätzen. Dieser Zyklus kann allerdings durch die Aktivitäten des Autors aktiv beeinflusst werden kann.

Kindle Unlimited lohnt sich in einem gewissen Preissegment, sowohl finanziell, als auch um ein Buch überhaupt erst in den Markt zu bekommen.

Prime Reading ist für den Autor ein faires Angebot und kann sehr gut als Werbung für andere Bücher eingesetzt werden.

Und am Ende die große Frage: Kann man vom Selfpublishing leben?

Die Antwort: Ja, …

… aber nicht so wie ich es betreibe.

Die wichtigste und offensichtliche Voraussetzung ist das Schreiben guter Bücher in einem verkaufbaren Genre. Zudem sollte der Preis eher bei 2.99 € als bei 1.49 € liegen. Diese Verdopplung des Preises führt zu einer Vervierfachung der Einnahmen für jedes verkaufte E-Book. Zusätzlich ist der kurze Lebenszyklus eines E-Books zu berücksichtigen. Eine Veröffentlichung alle 4 bis 6 Monate wäre anzustreben.

Aus meiner Sicht zwingt des übliche Preisniveau für E-Books und die Dynamik des Marktes, die Autoren dazu, vergleichsweise übersichtliche Geschichten in kurzen Abständen zu veröffentlichen. Das Ergebnis sind die vielen Serien und Fortsetzungsromane die sich in diesem Bereich tummeln. Ein richtig schöner Tausend-Seiten-Wälzer wäre als E-Book vermutlich zu riskant und wirtschaftlich nicht vertretbar.