Montag, 10. August 2020

Hobbyautor, machst du auch was richtiges?

Wie gerne wird davon geschwärmt, das Hobby zum Beruf zu machen? Sich nur noch der Literatur hingeben, in Analogien schwelgen, das Monster der deutschen Rechtschreibung niederringen. Ach, was wäre das schön.

Alles Quatsch!

Als Autor seinen Lebensunterhalt zu verdienen, am besten noch die Familie zu versorgen, ist im Durchschnitt ein fürchterlicher Job. Da ist nix mit planbaren Einkommen, da gibt es keine Freiheit. Es gilt für Zielgruppen und Fans zu schreiben. Erwartungen müssen erfüllt, Termine eingehalten und Verkaufszahlen erreicht werden.
Und mal ehrlich, das Schreiben ist manchmal eine verdammt zähe und einsame Sache.

Und deswegen bin ich froh, mich voll und ganz der Amateurhaftigkeit des Hobby-Schreibertums hingeben zu können. Es ist wie eine Runde Joggen. Ich entscheide wo es langgeht und wenn ich keine Lust habe, dann mach ich es eben nicht. Um Geld zu verdienen gibt es eindeutig bessere Wege.

Und dies ist meiner:

Ich bin ein sogenannter Public Funding Manager bei dem Unternehmen H2 Mobility Deutschland. Ein Unternehmen mit knapp 35 Mitarbeitern, dass es sich zum Ziel gesetzt hat, Deutschland mit einem Netz von Wasserstofftankstellen zu überziehen.

Schon mal ein Wasserstoffauto gesehen?
Nein?
Dann geht es dir wie den meisten Leuten. Es gibt noch nicht sonderlich viele davon.

Mein Job ist der eines typischen Schreibtischtäters. Ich schubse Zahlen hin und her, schreibe Berichte und lass mir hin und wieder was einfallen. Das mache ich fünf Tage die Woche und an den meisten dieser Tage habe ich sogar Spaß daran.
Als eines der letzten Kinder der Trabi-Generation habe ich nie besondere Ansprüche an Autos entwickelt, aber die Dinger mit Wasserstoff drin, die sind schon echt cool. Im Prinzip steckt in meiner Arbeit mehr Science-Fiction als in einigen meiner Geschichten. Etwas, das per Definition einem ganz bestimmten Wort entspricht: Geil!

Ich gebe zu, ich freue mich wie ein Honigkuchenpferd über jeden Kommentar und jede Bewertung meiner Geschichten. Aber tatsächlich etwas erreichen, bewirken, verändern, das tue ich in meinem eigentlichen Beruf.

Und ja, mir ist bewusst, dass dies leider nicht jeder von sich behaupten kann. Ich bewundere jeden für den Mut, sich ernsthaft als Autor zu versuchen.

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen